1.1
Wir werden zum zweiten Mal überrascht. Denn unsere Ohren nehmen, obwohl der Ton die Objekte, sei es aus Latex oder Karton, so deutlich und unübersehbar bewegt, ihn nicht wahr. Der von CD übertragene Ton läßt die Lautsprechertöner vibrieren, die Vibration läßt die Luft schwingen, die Schwingung wird von Objekten übertragen, dies ruft die Vibration der Objekte hervor. Unsere Trommelfelle lassen sich jedoch davon nicht beeinflussen. Erst mit Hilfe der sichtbaren Objekte können wir die Vibration über die Netzhaut erkennen. Das ist schon beeindruckend.
Oft nehmen wir leichtsinnig an, daß wir alles sehen und hören, was in unserer Umgebung existiert oder stattfindet. Doch in dieser Welt, in unserem Universum, existiert und passiert eine Unmenge, das wir gar nicht mitbekommen. Dies ist zwar weithin bekannt, wir denken aber nicht allzu oft daran. Die liebevollen und lustigen Objekte erinnern uns daran und bringen uns letztendlich zur universalen Erkenntnis von unserer winzigen Existenz.
Nach all diesen Gedanken und Vorstellungen von den nicht wahrnehmbaren Dingen, die uns beunruhigen, schrecken oder faszinieren können, werden wir immer noch glücklich, wenn wir die Objekte ansehen. Sie tanzen (ts 001-gou & ts 002-gou), reden (ja/nein) oder küssen (professional). In Anbetracht der Idee und Geschicklichkeit der beiden Künstler, die solch ein "ernstes" Thema dennoch auf eine amüsante Art und Weise spielerisch umsetzen konnten, werden wir zum dritten Mal überrascht.
Akiko Fujino